I feel I need to get out, just a little escape over the week-end, preferably abroad. I would love to travel to a warmer climate zone, but this is obviously not feasible for the few days. The obvious choice is Czechia as it is the country closest to my home. And I decide for Prague even though I have been there before. I just want to have a relaxed week-end with no sightseeing pressure, without Covid restrictions, only for strolling around, enjoying cute cafés and drinking some beers in a nice pub. Apparently I chose the right time. After a colder period it is sunny and a spring-break atmosphere almost like Easter. We get out of the Eurocity train which is the last place where I wear my face mask in this country. The pandemic seems to be over here. Hardly any people with masks, no document checks or entry restrictions anywhere. Just like it used to be. We get a decent dinner at an Indian place and grab a few beers for the first night. The next day we go on a day trip to Kutná Hora to see the so-called “bone chapel”.
This leaves another full day for being in Prague. I am being brave now and decide to walk in shorts to welcome the sunny weather. The city is a bit familiar to me, so we know where to go. At the National Museum and other places blue-yellow flags and banners are visible as a sign of supporting Ukraine. We see a kind of shop where many people line up, many women and children – and yes, of course, it is not a shop. It is the welcome center for refugees from Ukraine. One thing that is new to me is the rotating statue of Franz Kafka. We can locate it but it does not spin. As we find out it only does so at the full hour. We just missed it and decide to give it another try later. Strolling through the old town it is clear that tourists are coming back. Streets are crowded, maybe not as it used to be, still quite a lot of people. This is most prominent on Charles Bridge which is excellent for people spotting and a nightmare if you want to move fast. I never thought I could be happy about the tourist crowds but this is a lot better than the depressing emptiness of the pandemic-related restrictions for travel and tourism.
On the other side of the river we go to the John Lennon Wall which has become more political these days. Again lots of blue and yellow. Children are writing their wishes (and one how much it hates Vladimir Putin) on a piece of paper and attach it to the wall. The Kafka Museum is closed, but we manage to get a spot at an adjecent cafe. Sitting in the sun in a European metropolis sipping coffee – a bit away from work and all the troubles, that is what I really needed! In the afternoon we visit Kafka’s head again – waiting for the right time until it starts rotating. Actually the head consists of slices which rotate separately, sometimes synchronised, other times not so much. It may symbolize the confusion that was going on in Kafka’s head. For dinner we go to a fancy Georgian restaurant. It looks so hip that I assume at first we are wrong and this is a bar. You can hear a lot of Russian in this place and apparently this is the place to go in Prague when you want to want to impress your hookup date as there are a few to-be couples next to us. The next day starts relaxed and is mostly about getting back home. After passing the Czech-German border everyone puts on their face mask again in the train. I try to explain it to the Ukrainian woman in the seat next to me to put it on as the German border police is going to be stricter about masks than about passports or documentation. The train is crowded and full of Ukrainians going from Prague to Berlin or Hamburg. We change trains in Dresden to get back to Leipzig.
Ich habe das Gefühl, ich muss unbedingt mal rauskommen. Und sei es nur mal kurz übers Wochenende, am liebsten ins Ausland. Ich würde gerne in eine wärmere Klimazone reisen, aber das macht natürlich für wenige Tage keinen Sinn. Es liegt nahe, nach Tschechien zu fahren. Das Land ist von mir aus gesehen am einfachsten zu erreichen. Und ich entscheide mich direkt für Prag, auch wenn ich dort schon mehrfach gewesen bin. Ich möchte einfach nur ein entspanntes Wochenende ohne Sightseeing-Druck und ohne Corona-Maßnahmen erleben, einfach nur zum Umherschlendern, um im Café zu sitzen oder Bier in urigen Kellern zu trinken. Offenkundig habe ich genau das richtige Wochenende dafür ausgesucht. Nach einer längeren Kälteperiode ist es auf einmal sonnig und frühlingshaft, fast wie an Ostern. Wir steigen in Prag aus dem Eurocity, welches der letzte Ort ist, wo ich in diesem Land die Maske trage. Die Pandemie scheint hier kein Thema mehr zu sein. Kaum noch jemand trägt eine Maske, Einlasskontrollen und Nachfragen nach Impfnachweisen gibt es hier nicht mehr. Genau wie früher. Wir gehen in ein solides indisches Restaurant essen und schnappen uns noch ein paar Flaschen Bier fürs Hotel für die erste Nacht. Am nächsten Tag geht es nach Kutná Hora zur sogenannten “Knochenkapelle”.
Also haben wir danach noch einen ganzen Tag für Prag. Ich denke, ich riskiere mal was und entscheide mich für eine kurze Hose bei diesem sonnigen Wetter. Die Stadt kenne ich schon ein wenig und habe eine grobe Vorstellung, wo wir lang müssen. Am Nationalmuseum und anderen Gebäuden befinden sich große blau-gelbe Flaggen und Bemalungen als Geste der Unterstützung für die Ukraine. An einem Ladengeschäft bilden sich lange Schlangen, vor allem mit Frauen und Kindern. Tatsächlich ist das auch kein Laden, sondern stellt sich als Willkommenszentrum für ukrainische Flüchtlinge heraus. Neu ist für mich die rotierende Kafka-Statue in Prag. Wir machen sie ausfindig, aber sieht dreht sich nicht. Offenbar passiert das nur zur vollen Stunde. Da wir die richtige Zeit gerade verpasst haben, wollen wir es später nochmal probieren. Beim Flanieren durch die Altstadt wird klar, dass die Touristen langsam zurück kommen. Die Gassen sind voll, vielleicht nicht ganz so überfüllt wie vor der Pandemie, aber dennoch viele Menschen. Am auffälligsten ist das auf der Karlsbrücke, wo man wunderbar Leute beobachten kann und die ein Albtraum für Menschen ist, die es eilig haben. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich über die Touristenmassen freue, aber das ist allemal besser als die deprimierende Leere, die durch die pandemiebedingten Maßnahmen und Reisebeschränkungen verursacht wurde.
Auf der anderen Seite der Moldau laufen wir zur John Lennon Wall, wo es in diesen Tagen wieder politischer zugeht. Man findet auch hier wieder viel blau und gelb. Kinder schreiben ihre Wünsche auf ein Blatt Papier und heften es an die Wand. Eines schreibt auch, wie sehr es Wladimir Putin hasst. Das Kafka-Museum ist geschlossen, aber wir ergattern immerhin einen Freisitzplatz an einem angrenzenden Café. In einer europäischen Metropole in der Frühlingssonne einen Kaffee zu schlürfen, weg vom Alltag und der Arbeit, das ist genau das, was ich gebraucht habe! Am Nachmittag versuchen wir es nochmal bei Kafkas Kopf und warten auf darauf, dass der Kopf zu rotieren beginnt. Eigentlich besteht der Kopf aus zahlreichen Scheiben, die einzeln rotieren, manchmal synchron, andere Male nicht. Das soll wohl die Verwirrung in Kafkas Kopf symbolisieren. Zum Abendessen suchen wir ein schickes georgisches Restaurant auf. Das wirkt so dermaßen hip, dass ich erst annehme, wir haben uns in eine Bar verirrt. Man hört hier viel Russisch. Offenkundig ist das hier DIE Location in Prag, wo man seine Dates hin abschleppt. Jedenfalls sitzen etliche potentielle Pärchen neben uns.
Der nächste Tag beginnt für uns entspannt. Es ist mehr ein Abreisetag. Nachdem wir die deutsch-tschechische Grenze passiert haben, setzt jeder wieder brav seine Maske auf. Ich versuche der älteren Ukrainerin neben mir zu erklären, dass sie die Maske besser aufsetzen sollte und dass der Bundespolizei die Maske vermutlich wichtiger ist als ein Reisepass oder andere Dokumente. Der Zug ist komplett ausgebucht und etliche Menschen aus der Ukraine sind auf dem Weg von Prag in Richtung Berlin oder Hamburg. Wir steigen in Dresden um und fahren nach Leipzig zurück.